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Bericht Apisticus-Tag

Beenovation war auf dem diesjährigen Apisticus-Tag vom 24. bis 25. Februar in Münster mit einem Infostand und Vorträgen zum Thema „Innovative Methoden zur Verbesserung der Bienengesundheit“ der Projekte Biene40, Sense4Bee, Vitalbiene und NutriBee vertreten.


Im Workshop stellte Lioba Hilsmann von der Universität Würzburg die Auswirkungen einer innovativen Bienenhaltung mit reduzierter Varroabehandlung, welche im Projekt Vitalbiene erforscht werden, vor. Bei der im Projekt untersuchten innovativen Bienenhaltung wird im Vergleich zu herkömmlichen Haltungsformen auf den Drohnenschnitt im Frühjahr verzichtet, eine Brutpause durch Käfigen der Königin im Sommer induziert und anschließend eine Oxalsäurebehandlung durchgeführt. Durch diese Haltungsform soll sich ein ausgeglichenes Wirts-Parasit-Verhältnis einstellen und die Vitalität von Bienenvölkern durch natürliche Selektion der Drohnen gefördert werden. So werden in diesem Projekt neben der Entwicklung von Bienenvölkern und der Milbenpopulation auch die Auswirkungen auf den Honigertrag, die Spermienqualität und der Paarungserfolg untersucht.

In der 3. Folge des Beenovation-Podcast erhalten Sie weitere Einblicke in das Projekt Vitalbiene.

 

Prof. Claus Brell informierte die Zuhörer:innen über die finalen Erkenntnisse aus dem Biene40-Projekt (der Vortrag ist auf seinem YouTubekanal veröffentlicht). Im anschließenden Workshop ergab sich die Diskussion, ob die Imkerei Unterstützung durch Sensorik und Digitalisierung braucht oder ob man sich bei diesem Handwerk besser auf seine eigenen Sinne und Erfahrung verlassen sollte. Befürworter der Sensortechnik führten insbesondere die Vorteile an, die sich durch verminderte Vor- Ort-Kontrollen durch Fernüberwachung ergeben. Neben dieser Zeit- und Aufwandsersparnis, werden vor allem auch die Bienenvölker (durch Öffnen der Beute) weniger beeinträchtigt, was sich somit positiv auf die Vitalität der Bienen auswirken könnte.  


Im Vortrag von Karoline Wüppenhorst vom Julius Kühn-Institut aus dem Projekt NutriBee ging es um die Entwicklung von Jungvölkern im Freiland unter Fungizid Exposition im Rapsanbau bei gleichzeitiger Nahrungslimitierung. In den Versuchen wurde die Limitierung von Nahrung durch Pollenfallen simuliert, welche für vier Wochen den Eintrag von Pollen in die Bienenvölker reduzierten. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die untersuchten abiotischen Stressoren einen kurzfristigen Effekt auf Jungvölker haben, aber dieser durch eine gesteigerte Brutaktivität langfristig kompensiert werden kann.


Aus dem Sense4Bee Projekt berichtete Norman Krämer von der Microsensys GmbH über den aktuellen Entwicklungsstand ihrer drahtlosen Sensoren zur Überwachung des Verhaltens innerhalb des Bienenstocks. Die Sensoren sollen anhand von Temperaturveränderungen oder Vibration die Anwesenheit der Königin, Bruttätigkeit oder Schwarmverhalten erkennen und dem/der Imker:in die relevanten Informationen auf ein Smartphone senden. Ein Sensorik-Prototyp konnte am Messestand von Beenovation begutachtet werden. Zahlreiche interessierte Hobby- und Berufsimker:innen diskutierten mit den Entwicklern Nutzen, Bedarf, potenzielle Kosteneinsparungen und die Praktikabilität dieser digitalen Tools. Obgleich die Themen KI, Digitalisierung am Bienenstock, automatische Fernüberwachung und Precision Beekeeping eine Faszination bei den Besuchenden auslösten, äußerten sich insbesondere die Hobbyimker:innen noch skeptisch über derzeitige auf dem Markt befindliche Systeme und deren Zuverlässigkeit.

Auch die Technik von Biene40 konnte am Beenovation-Stand betrachtet werden. Diese soll noch dieses Jahr als Selbstbau-Set oder Mietmodel erhältlich sein.

 

Insgesamt war die Resonanz der Besucher:innen am Messestand sehr positiv. Auch wurden weitere Themen aus dem Bereich Bienenschutz, Verbesserung der Bienengesundheit, Varroaresistenz 2033 und Förderung der Biodiversität mit dem Team von Beenovation lebhaft diskutiert.






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